Die richtige VR180-Kamera auswählen


Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, 180-Grad Videos aufzunehmen. Auch die entstehenden Kosten für die Kamera, die Software und das Zubehör können stark variieren.

Hier gilt es, gleich die passende Kamera zu erwerben, sonst hat man am Ende zu viel Geld ausgegeben oder muss noch eine weitere Kamera kaufen, die die eigenen Ansprüche erfüllt.

Deshalb folgen nun alle Aspekte, die man beim Kauf beachten sollte.

Die richtige Bildauflösung

Durch das Fischaugen-Objektiv der Kamera wird ein Halbkugelförmiges Bild aufgenommen, digital platt gedrückt und dann als Digitalfoto abgespeichert. (Daher kommt der Begriff „Plattkarte“ in einigen Videoschnittprogrammen.)

Deshalb enthält eine VR180-Aufnahme immer jeden möglichen Blickwinkel, den ein Betrachter einnehmen kann. Der Betrachter sieht später immer nur einen kleinen Ausschnitt des aufgenommenen Bildes - je nachdem, wohin er schaut.

Dieser sichtbare Bereich hat dann nur noch eine viel geringe Auflösung, als das komplette Digitalbild.

Deshalb macht es keinen Sinn eine Kamera mit nur 2 Megapixel Auflösung zu kaufen. Erst ab 5 Megapixel kann man das Bild gut in einem Headset oder auf Youtube betrachten.

Der Unterschied zu Kameras mit noch höherer Auflösung ist aber durchaus wahrnehmbar.

Stereoskopische Kamera mit Stitching-Software

Wer einmal ein VR180 3D-Video in einem Headset erlebt hat, wird auf diesen Effekt nicht mehr verzichten wollen. (Es sei denn, es hat sich ein Gefühl der Übelkeit eingestellt. Dann ist das Video schlecht gemacht. Weitere Infos dazu siehe hier.)

Die Kamera sollte deshalb immer 2 Objektive haben, um echte 3D-Aufnahmen einfangen zu können.

Nun könnte man auf die Idee kommen, zwei hochwertige Action-Cams nebeneinander auf ein entsprechendes Stativ zu montieren und diese mit einem Kabel zu synchronisieren. Das würde sogar funktionieren. Dieser Aufbau hat einige Vorteile. So kann man den Abstand der Kameras – die Stereobasis – variieren. Dadurch kann der Stereoeffekt auch bei Aufnahmen aus größerer Entfernung erreicht werden. Man kann zoomen und hat eine relativ hohe Auflösung.

So ein Aufbau ist aber wirklich nur für Profis geeignet. Eine steroskopische Aufnahme ist deutlich komplizierter als ein einfaches Foto oder Video. (Mehr dazu hier.) Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Aufnahme am Ende unbrauchbar ist, ist leider recht groß. Auch muss man dann selbst dafür sorgen, dass die Stereokanäle korrekt „gestitched“ werden. Dafür braucht es spezielle Software.

Deshalb ist es ratsam, eine Stereoskopische Kamera zu kaufen, die die Software für das Stitching schon mitbringt. Dann sind Kamera und Software optimal aufeinander abgestimmt.

Die perfekt gestichten Bilder können dann später leicht geschnitten werden. (Mehr Infos zum Schnitt von VR180-Videos gibt es hier.)

Zusammenfassung

Am Ende ist der eigene Geldbeutel entscheidend. Unter 5 Megapixel Auflösung sollte man aber nicht gehen.

Es sollte einen stereoskopische Kamera mit 2 Objektiven sein.

Die Software zum Stitchen sollte unbedingt passend dabei sein.

Wenn dann noch etwas Geld übrig sein sollte, bringt die Anschaffung eines VR-Headsets mehr, als die Investition in eine teurere Kamera. Eine Oculus Quest ist optimal geeignet und von der Handhabung unschlagbar einfach. Damit hat man dann das Echte VR180-Erlebnis.